Nachdem die Umgegend von Kwieciszewo, der Ortsname Blütenau war von 1906-1918 und 1939-1945, früher Stadt, jetzt Dorf, im Jahre 1772 in den Netzedistrikt aufge- nommen war, wurde hier 1788 eine mit Strelno verbundene Parochie gegründet.
Anfangs scheint Kwieciszewo Pfarrort gewesen und erst 1791 eine zu Strelno gehörige Tochtergemeinde geworden zu sein. Diese Verbindung bestand bis am 1.Oktober 1856, laut Urkunde vom 6.März 1856 ist Kwieciszewo zu einer selbstständigen Parochie erhoben worden und erhielt einen eigenen Pfarrer.
Eine Kirche stand hier schon seit dem Ende des 18.Jahrhunderts, sie wurde 1833 wegen Baufälligkeit abgebrochen und an ihrer Stelle von 1834 bis 1839 eine massive Kirche erbaut, zu der der Staat 12.000 Mark bewilligte und die am 19.August 1838 durch den General-Superintendenten Bischof D.Freymark die feierliche Weihe empfing. Das stattliche neue Pfarrhaus stammt aus dem Jahre 1894.

Der mit der jetzigen Kirche verbundene Kirchturm wurde erst nach 1905 angebaut.
Zur Parochie gehören: Kwieciszewo, die Stadt Gembitz, Kontno (Gutsbezirk), Wasielewko (Waßberg), Trzionek (Wohnplatz), Procyn (Rehfelde), Gacmühle (bei Rehfelde-Bahnhof), Dzierzazno (Dzierzonzno, Schiersdorf) mit Marcinkowo (Gut, Martinau), Lososniki (Lossosnik, Lachstal), Gosdanin, Czerniak, (Gutsbezirk, Schwarzenau) Kopce ( Waldeck), Czarnotuls ( Gutsbezirk, Schwarzanger), Osikowo (bei Gora), Strzeszewo ( Striesen), Kawka ( Gutsbezirk), Gornizewo (Gorschenmühle), Podgaj (Gutsbezirk), Strzelce (Jägerndorf) mit Neumanowo und Luisenhof, Jägerndorf (Gutsbezirk) mit Gadow, Gora, Kunowo (Gutsbezirk, Kurnau), Neumühl (Nowy Mlyn), Olscha-Kolonie.
Ein großer Teil der Eingepfarrten wohnt zerstreut unter zahlreichen Katholiken. Die Seelenzahl betrug ca. 800.
Die Pfarrer dieses Kirchspiels, über welches die Kirchenbehörde bis zu einer definitiven Regelung des Pfarrbesetzungsmodus Kollatur-Rechte ausübt, waren:
1. Otto Elten, geboren 1808 in Treptow an der Rega, wurde 1841 Rektor und Hilfsprediger in Schubin, am 9. November 1856 in sein hiesiges Amt eingeführt, wurde 1881 emeririert und starb in Dresden im Februar 1889. 2. Karl Bahr, vorher Pfarrer in Peterawe, 1882 hierher berufen. Er starb am 18.januar 1892. Nachdem inzwischen Hilfsprediger Berg einstweilig die Pfarre verwaltete, wurde 3. Georg Spude, vorher Pfarrer in Lewitz-Hauland 1892 berufen. Spude übte sein Amt bis zum Jahre 1925 aus, dann folgte 4. Alwin Fiebig, von 1925 bis 1934, zwischen 1934 bis 1936 blieb die Stelle unbesetzt und wurde von Orchheim aus verwaltet. 5. Joachim Kombke von 1936 bis 1945
Die Kirche in Blütenau, jetzt Kwieciszewo, ist noch erhalten, wird aber nicht genutzt.
|